Die Liebe zum Wald war es wohl auch, die viele Heiligenseer Naturfreunde zu Anfang der 80er Jahre „auf die Palme“ brachte. Das Land Berlin, umgeben von der DDR, suchte Raum für einen nördlichen Grenzübergang mit Autobahnanschluss. Erste Planungen hatten sich auf Frohnau gerichtet, dessen Bewohner jedoch den Bau verhinderten. So verfiel man auf Heiligensee. Die Planung schlug nicht nur eine breite Bresche durch den Wald, sie spaltete auch die Bevölkerung. Einerseits war ein kurzer Transitweg wünschenswert, andererseits befürchtete man in Heiligensee wüsten Raubbau an der Grünflächensubstanz. Zu Recht: 80.000 Bäume wurden gefällt. Das schmerzte sehr. Doch als Ausgleichsmaßnahme wurde die Ruppiner Chaussee für den Durchgangsverkehr jetzt total gesperrt, was auch heute noch gelegentlich Streitpunkt ist. Auseinandersetzungen, Bürgerinitiativen und Rechtsstreitigkeiten… Als West-Berlin schließlich in Heiligensee zu bauen begann, waren die Anlagen auf DDR-Seite bereits nahezu fertig. Nach Fertigstellung der „Grenzübergangsstelle“ genossen es auch die Heiligenseer, schneller in den Dänemark-Urlaub kommen zu können. Die Ostsee war ein Stück näher gerückt. Heute scheint die gute Verkehrsanbindung ins Umland weder für Pendler noch für Ausflügler oder professionelle Spediteure verzichtbar.