Heilige Heilung in Heiligensee

Die Dorfaue Heiligensee hat ihr ursprüngliches Aussehen kaum verändert. Die alte Dorfstruktur wurde hier nicht nur von der Ackerwirtschaft, sondern auch von der Lage am Wasser bestimmt. Und sie überlebte die um die vorletzte Jahrhundertwende hereinbrechende Neuzeit länger als in den meisten der Nachbargemeinden. Die im 15. und 16. Jahrhundert erbaute Kirche ist heute noch der Mittelpunkt der Dorfaue. Den Turm erhielt sie erst 1761. In ihrem Innern birgt sie ein Taufbecken von 1647. 

In alten Zeiten soll auf der Heiligenseer Dorfaue zwischen der Schmiede und der Kirche ein Heiligtum gestanden haben, von dem eine wunderbare Heilkraft ausging. Von nah und fern kamen Kranke, die mit irgendeinem Gebrechen behaftet waren und wurden hier gesund. Gelähmte, die man fahren musste, fanden Heilung von ihrem Leiden und gingen zu Fuß nach Hause. Die Leute erzählten auch, dass Krücken der geheilten Lahmen noch lange in der Kirche gehangen hätten. Im Mittelalter wurde das Wasser des Sees in der ganzen Umgebung als heilkräftig verehrt. Alle hundert Jahre weihte der Priester des Ortes das Wasser mit einem silbernen Heiligenbild. Von weit und breit kamen die Leute herbei, um sich das geweihte und heilbringende Wasser zu holen und so mancher Leidende soll durch seine Wirkung wieder genesen sein.